Sommer, Sonne, Sonnenschein!

Direkt nachdem wir den Hafen passiert hatten, ging es auf direktem Wege in Richtung Aarhus. Ich wollte die bisher „verlorene“ Zeit etwas aufholen, indem wir die Küste ein wenig außen vor lassen und querfeldein durch die Landschaft Ost-Jütlands düsen. Nachdem es die ersten 10 Kilometer steil bergauf ging, war ich froh, dass es anschließend scheinbar nur noch flaches Terrain zu überwinden galt. Während ich dem hechelnden und schnaufenden Woody ein wenig Pause im Anhänger gönnen wollte, radelte ich weiter der Sonne davon. Immerhin wurde es nun merkbar wärmer, sodass ich Woody nun erstmal im rollenden Hundehäuschen lassen wollte. Die Sonnenstrahlen auf dem Rücken, der blaue Himmel vor mir liegend und mit der Gewissheit, dass es Woody bald besser gehen wird, sprudelte ich vor Euphorie! Die letzte Woche hatte scheinbar meinen gesamten Vitamin-D Vorrat aufgebraucht, welcher nun wieder aufgefüllt werden sollte. Es war traumhaft!

Nach etwa 25 Kilometern kamen wir an einigen Feldern vorbei, die wir nicht einfach so links und rechts liegen lassen konnten. Außerdem war das eine Feld von so einer riesigen Wasserpfütze überzogen, dass ich diese Woody nicht vorenthalten wollte. Ich hielt an, befreite den grinsenden Hund aus dem Anhänger und schwups sprintete er mir-nichts-dir-nichts natürlich sofort zum kleinen Felderteich, um sich darin zu suhlen. Und obwohl uns die schönen Momente nicht in Fülle übermannten, wusste ich sofort, dass unsere Tour noch ganz besonders werden sollte. Während Woody die Felder erkundete, als wäre er wie durch ein Handauflegen der Tierärztin wieder gesund geworden – vielleicht auch noch etwas auf Droge von den Schmerzmitteln – setzte ich mich an den Straßenrand und kochte mir einen Kaffee.


Gegen 15 Uhr habe ich mich dann nach einem geeigneten Shelter in den nächsten 10-20 Kilometern umgeschaut. Kurz vor Skanderborg habe ich dann einen mit einem Dusch-Symbol entdeckt und hab mich entschlossen dorthin zu fahren. Sicher hätten wir noch etwas mehr schaffen können, aber man muss es ja auch nicht direkt übertreiben, dachte ich mir. Woody habe ich am heutigen Tag allerdings nur etwa 15 Km laufen lassen. Immer dann eben, wenn es zu stark bergauf ging, oder er im Anhänger durch unebene Straßen und Wege durchgeschüttelt worden wäre.
58 Kilometer später…

… am Shelter angekommen, richteten wir uns direkt häuslich ein. Die Sonne schien noch ein wenig, sodass wir uns das umliegende Gebiet etwas näher anschauen wollten. Woody im Schnüffelmodus vor, neben und hinter mir, gingen wir zum angrenzenden Wald, wo ich Woody ein paar Äste holen lies, die wir später dann verfeuern sollten. Nachdem wir diese zu der Feuerstelle am Shelter gebracht hatten, wollte ich mir den See anschauen, der nur wenige Schritte von unserem Schlafplatz entfernt war. Woody wollte natürlich direkt rein springen, aber da Schwimmverbotsschilder mit dem Hinweis „Giftige Algen“ aufgestellt waren, lies ich ihn lieber im trockenen, getreu dem Motto – Better safe than sorry.

Wir gingen einen kleinen Steg entlang, der etwa 30 Meter auf das Wasser hinaus führte. Am Ende angekommen, war mir sofort klar, dass wir hier morgen Frühstücken und den Sonnenaufgang genießen werden! Es war einfach herrlich, wie das Wasser das Sonnenlicht reflektierte und direkt auf unser Gesicht warf. Ich setzte mich auf die Bank und streichelte Woody – meinen tollen, tapferen und hoffentlich bald wieder gesunden Begleiter. Ich machte mir ein wenig Gedanken über die folgenden Tage, indem ich mir die Strecken bis Aarhus, Aalborg & Skagen anschaute. Dass wir nach Aarhus fahren würden, um dort einen Tag zu verbringen, hatte ich eigentlich schon wieder verworfen… Und dennoch reizte es mich sehr. Immerhin wurde mir von einigen Menschen, die wir getroffen hatten prophezeit, dass Aarhus die entspannteste Stadt der Welt sein soll. Behalten wir das einfach mal im Hinterkopf, sagte ich zu Woody, der vor mir saß und die Streicheleinheiten sichtlich genoss, obwohl er wahrscheinlich noch lieber ins Wasser gesprungen wäre.

Zurück am Shelter, sah ich zwei junge Männer mit einer Hündin, zu der Woody natürlich direkt los stürmte. Die beiden Jungs machten es sich im Shelter gemütlich und fingen an den Grill an zu schmeißen. Da ich Heute allerdings eher nicht auf Gesellschaft aus war und mal wieder etwas zur Ruhe kommen und an meinen Notizen schreiben wollte, setzte ich mich mit dem angeleinten Woody – nach ein wenig Smalltalk mit den Zweien – zu den Bänken nach draußen und wollte mir etwas zu Essen machen. Woody, der Charmeur, musste zumindest so lange die hübsche Hündin im Shelter hin- und her hüpfte angefesselt sein, da er sonst von dem Ohren-und-so-weiter-abschlabbern wohl nicht mehr weggekommen wäre. Ich bemerkte zudem, dass unsere Wasservorräte zur Neige gingen, sodass ich in das kleine Bad-Häuschen schauen wollte, welches mir ja per Shelter-App angezeigt wurde und nur wenige Meter vor dem Shelter stand. Natürlich war alles kaputt. Die Pumpe, die hinter dem Häuschen stand, war fest verschraubt und die Leitungen marode. Auch die Dusche und das Waschbecken waren dementsprechend natürlich unbenutzbar, sodass ich hier wohl kein Wasser her bekommen sollte. Als Trinkwasser für Woody und mich hätte ich das Wasser eh nicht benutzt – zum Kochen und Waschen wäre es allerdings ideal gewesen. Sparsamkeit & mit dem auskommen, was wir noch haben, war also die Devise für den restlichen Abend.

Nachdem ich einen Topf Nudeln mit Tomatensauce & Thunfisch gekocht hatte, fing ich an zu Schreiben und schenkte mir einen Becher Rotwein ein. Als dann die Dämmerung einsetzte, ging ich noch einmal mit Woody auf Stöckerjagd, damit wir auch bloß genug Holz haben um uns warm zu halten! – sprach ich zu Woody, der mich natürlich wie immer verständnisvoll anblickte. Wir verstehen uns einfach Blind! Erfolgreich war unsere Suche jedoch leider nicht, sodass wir uns mit dem zufrieden geben mussten, was an Holz da war. Irgendwie wollte es auch mit dem Feuer machen Heute nicht so recht klappen. Das Holz war sehr feucht und dadurch, dass nur riesige Brocken oder nasse Äste vorhanden waren, brauchte es mehr als 30 Minuten ein Feuer an zu erzwingen. Aber wie Thomas Edison einst sagte: Erfolg hat nur, wer etwas tut, während er auf den Erfolg wartet! In diesem Sinne hatte ich also Erfolg, da ich ja etwas tat, während ich auf den Erfolg wartete!
Als es dann dunkler wurde, kam einer der beiden Jungs vorbei und gab mir zwei Fleischspieße, die übrig geblieben sind. Ich bedankte mich herzlich und stopfte sie in meinen ohnehin schon überfüllten Magen. Appetit kommt schließlich beim Essen! Kurz danach hatten Woody und ich den Shelter dann für uns, sodass ich ihn wieder ableinen konnte. Gegen 20 Uhr ging es dann aber auch schon ins Bett, da mich seit einigen Tagen immer wieder Kopfschmerzen plagten, die wohl von meinem verspannten Rücken herrührten: Schlaf ist die beste Medizin…

Tag 12, Mittwoch der 19. September 2018 – Aarhus!
6 Uhr, Aufstehen, ab zum See, Kaffee und Ruhe!

Woody war natürlich schon wieder hellwach. Nach einer angenehmen Nacht – der ersten in einem Shelter, ohne dass wir das Zelt vor die Öffnung hängen mussten – packte ich die Frühstückssachen unter den Arm und schlenderte dem umherspringenden Woody hinterher. Etwa eine Stunde saßen wir hier in der morgendlichen Kälte, während wir unser Frühstück schnabulierten. Hast du Lust auf Aarhus?, frage ich Woody, der wie immer zurücklächelte. Ich werte das mal als ein Jain?!? – und wieder gab es ein sonnenähnlich-strahlendes Lächeln. Na gut, dann entscheide ich das allein!, sagte ich und lächelte zurück.

Zwei Stunden später – gegen 9 Uhr – waren wir dann Startklar. Unser Wasser war nun vollständig aufgebraucht, sodass wir bei der nächsten Möglichkeit anhalten mussten. Nichts desto trotz sollte es auch Heute ein hervorragender Tag zum Dogpacken werden. Binnen drei Stunden sind wir 30 Kilometer gefahren und machten Halt an einem Shelter in einem Park unmittelbar vor Aarhus. Woody ist davon etwa 15 Kilometer gelaufen, sodass ihm nach den anstrengenden und kränkelnden Tagen zuvor der Kraft & Konditionsmangel anzusehen war. Ich wollte natürlich auch nicht, dass er sich überanstrengen muss, weswegen ich nun eine Stunde Ruhepause mit anschließender Sicherheitsverwahrung im Anhäger für ihn angewiesen hatte.

Letztendlich wurden aus dieser Stunde sogar über drei! Ich dachte mir nämlich, wenn wir schon mal hier sind, dann sollten wir auch nach Aarhus!, sodass ich über die Warmshowers-App nach einer Möglichkeit zur Übernachtung suchte. Fatih, der etwas nord-westlich vom Centrum wohnt, würde uns empfangen – allerdings erst gegen halb 4, sodass wir die zuvor angesagte Stunde um zwei weitere verlängerten. Nachdem wir uns mit etwas Brot, ein paar Leckerlis und Kaffee gestärkt hatten, lagen wir uns etwas in den Shelter und dösten ein wenig. Woody in meinem Arm, merkte ich das erste mal seit unserem Aufbruch aus Flensburg, dass ich äußerst entspannt war. Vejle & Radu, sowie der Tierarztbesuch hatten absoluten Break-Point-Charakter und ich war sehr gespannt auf die Erfahrungen, die wir während den weiteren Tagen / zwei Wochen noch erleben dürfen.


Pünktlich um halb vier kamen wir bei Fatih an, der uns direkt sehr herzlich begrüßte und nachdem ich alle Sachen verstaut hatte, saßen wir bei einem Kaffee im Wohnzimmer und sprachen ein wenig über unsere Fahrrad-Erfahrungen. Ich erzählte ihm, wie mir mehrmals von dem Slogan „entspannteste Stadt der Welt“ berichtet wurde, worauf hin er vorschlug Aarhus zeigen zu wollen. Davon war ich mindestens genauso begeistert, wie von der Tatsache, dass er mir anbot meine Dreckigen Klamotten Waschen & Trocknen zu können. Geil! Einfach genial! – wie man sich über solch einfache Dinge freuen kann ist einfach sensationell. Schließlich sind frische Kleidung & fließend Wasser Luxusgüter, die wir während unserer Reise natürlich nicht besitzen! Obwohl es natürlich nicht so ist, dass ich nur mit stinkenden Klamotten und Achseln unterwegs bin, wie du dir aber sicher denken kannst. Meine Kleidung wasche ich sonst eher mit Wasser aus der Flasche, meiner Hand & Shampoo, genau so wie mich selbst natürlich auch. Nichts desto trotz ist eine warme Dusche etwas, das ich auf meiner Fahrt nur spärlich gesehen habe, geschweige denn eine Waschmaschine & einen Trockner. Gegen 18 Uhr fuhren wir mit unseren Rädern in die Stadt, während Woody in der Wohnung seinen Feierabend genoss.
Aarhus – The City of Smile – absolut empfehlenswert!!!
Es sei hier gesagt, dass ich mich nach unserer Tour durch Aarhus-City unglaublich darüber geärgert habe, die Strecke nicht mit Strava getrackt zu haben. Gerne hätte ich die 20 Kilometer lange Route quer durch die Stadt als „Erinnerungsfoto“ behalten. Ich überließ Fatih bei der Wahl der Orte freie Hand, was sich als Ortsunkundiger natürlich als die richtige Entscheidung herauspuppte. Erstes Ziel…
Dome of Visions

Als ich den Namen Dome of Visions hörte, musste ich aus irgendeinem Grund an das House of the undying von Game of Thrones denken – frag mich nicht warum und wenn du es nicht kennst, macht das hier auch nichts. Den Dome of Visions konntest du bereits im Beitragsbild oben bewundern: eine gläserne Kuppel, welche durch die zahlreichen Holzmöbeln und Pflanzen zum Entspannen in einem mediterranen Klima einlädt. War es draußen noch um die zehn Grad, musste man drinnen dringend die Jacke und den Pullover ablegen. Da in der zweistöckigen Glas-Halbkugel gerade eine Veranstaltung stattfand, setzten wir uns raus und schauten den Hafen entlang.

Nachdem Fatih mir ein Bier und sich einen Kaffee brachte – er scheint wohl ein größerer Kaffee-Junkie zu sein, als ich – erzählte er mir, dass jede Stadt Dänemarks wohl ein eigenes Motto habe. Für Aarhus ist es „die Stadt des Lächelns“. Fatih vertritt das Motto auf jeden Fall sehr gut, wie man sieht. Das Nächste geht auf mich!, sagte ich und wir stießen darauf an. Während wir Bier und Kaffee ausschlürften, gingen wir ein wenig um den Dome herum. Slaglines, ein Paletten-Pflanzengarten, in dem jeder ein wenig Rumpflanzen kann, Klettergerüste, Palettenmöbel – einfach super! Wenn ich in Aarhus leben würde, wäre ich jeden Tag hier! Es ist einfach herrlich, wie einfach es scheint, solch entspannte Orte zu schaffen. Ich spinne etwas rum und stelle mir vor, wie es wäre, wenn es einen Dome of Visions in Bochum oder meiner lieben Heimat Bielefeld geben würde. Als nächstes würde ich dir kurz das Eisberg-Gebäude zeigen – das ist direkt um die Ecke, riss mich Fatih aus den Gedanken. Klar! Was auch immer das ist!
Der Eisberg

Es scheint wohl in Dänemark gerade ganz hipp zu sein, solch skurrile Wohngebäude am Hafen zu bauen. In Vejle war es das Wellengebäude, was du auf den letzten Beiden Fotos im Beitrag Etappe 4: Zwischenstopp in Vejle sehen konntest. In Live war das Eisberg-Gebäude natürlich noch gewaltiger als auf diesem Miniatur-Foto und der Ausblick, den man von einer Wohnung hat, muss wahrscheinlich überwältigend – aber sicher auch teuer – sein. Der Eisberg ist, wie das gesamte umliegende Hafengebiet von Aarhus gerade erst gebaut, bzw. noch im Umbau – genau wie in Vejle. Wie auch immer: weiter gehts – Wir haben Hunger!
Dokki – die schlaue Bibliothek der Zukunft

Hunger und Bibliothek? Wie passt das denn, denkst du dir wohl gerade. Natürlich gar nicht! Die Dokki lag allerdings auf dem Weg und Fatih dachte, dass mich das als Student eventuell interessieren könnte – das tat es definitiv! Hier spielt die Zukunft mit der Gegenwart. Bücher? In den leeren Gängen fast Fehlanzeige. Alles Digital – Normal! In der Kids-Spiel-Area hätte ich liebend gerne meine gesamte Kindheit verbracht. Von Pac-Man- & Streetfighter-Automaten, bis hin zum Tischkicker oder Parkplätze für das eigene Bobby-Car war einfach alles – absolut alles – für das kleine, aber auch schon erwachsene – oder Kind-gebliebene – Kinderherz zu finden. Einfach genial! In meiner gesamten Studierendenlaufbahn, kann ich die Tage, in denen ich in der Bibliothek zum Arbeiten war, an einer Hand abzählen. Wenn ich in Aarhus leben würde, …, den Rest hatten wir ja eben schon mal. Selbst das Auto-Parksystem ist total crazy! Du fährst mit dem Auto in eine Parkkabine, gehst zum Schalter, bestätigst, dass alle Inassen drausen sind, die Bremse angezogen ist (usw.), ziehst ein Ticket und das Parksystem parkt für dich dein Auto da, wo es eben gerade hinpasst. I fuckin love science! Auch wenn ich der Meinung bin, dass man in Großstädten oder Ballungsgebieten kein Auto braucht – das hier ist einfach genialer Sch…! Ok… durchatmen… Ruhig bleiben, Hauptsache es schmeckt… Achja, da war ja was: Hunger!
Aarhus Streetfood – Die Fenix Food Factory Dänemarks!


Wer die Fenix Food Factory von Rotterdam noch nicht kennt – kein Problem. Komm nach Aarhus zum Streetfood! Hier gibt es hervorragendes Essen, so weit das Auge reicht und geniales Bier, so weit die Wampe tragen kann. Ich warne dich schon mal vor: Solltest du hier weiter lesen und die Bilder anschauen, könnte es zu Nebenwirkungen, à la Heißhunger kommen. Fatih und ich sind etwa eine Stunde lang von Stand zu Stand gegangen und hätten am liebsten alles gegessen! Vielleicht hätte ich auch zwei oder drei Menüs geschafft, aber da sich mein Budget natürlich von Gestern auf Heute nicht erholt hatte, habe ich mir fest vorgenommen nur eins zu essen!
Lass dich einfach mal inspirieren und schreib gerne in den Kommentar, welches von den Folgenden du genommen hättest! – Wenn du die Bilder in Originalgröße sehen möchtest, klick einfach drauf!













Nachdem Fatih und ich uns zwei Mal alles angeschaut und beinahe auch angesabbert hatten, entschied ich mich für den Duck You & die Duck Fat Fries. Wir trafen uns draußen und setzten uns mit einem Bier von der Special-Beer-Brewery hin. Wenn wir fertig mit Essen sind, könnten wir noch kurz zum Museum. Da ist ein Freund von mir und vielleicht können wir dann zu ihm. – Gesagt, getan, schlenderten wir nach dem zweiten Bier zu unseren Fahrrädern und fuhren zum Museum.

Bei dem Weg, den wir durch die Innenstadt nahmen, konnte man erkennen, warum Aarhus die entspannteste Stadt der Welt sein könnte. Keine Autos! Tolle Luft, schöne Atmosphäre, Menschen und Fahrräder überall! Unterhalb der Fußgängerzone kreuzte ein Fluss, an dessen Promenaden unzählige Restaurants und Bars, sowie sonstige Shops waren. Am Museum angekommen, warteten wir auf Raffael, Fatihs Kumpel, der gerade mit einigen Freunden eine Ausstellung besuchte. Können wir evtl zu dir? Ich will Kai nen coolen Ort zeigen!, fragte Fatih seinen Kumpel, woraufhin ich mir Gedanken machte was für ein cooler Ort das denn sein könnte. Gerne, dann trinken wir bei mir noch nen Tee.
Also radelten wir los. Raffael hat mir leider nicht erlaubt Fotos von seiner unglaublich tollen – nennen wir es Hütte – veröffentlichen zu dürfen, weswegen ich versuche das ganze etwas zu beschreiben. Das Häuschen war mitten im Nirgendwo und dennoch in der Stadt. Stell dir einen Kreis vor, mit einem ca. 6 Meter Radius- die Form des Hauses, nach oben hin mit Holzlatten, im unteren Teil mit einigen kleinen Fenster, Hemisphären-artig zulaufend. Innen war es sehr sporadisch. In der unteren Etage war Kies als Boden verlegt, etwas Abstellfläche, ein Gaskocher und eine große Pflanze – nichts weltbewegendes. Im Oberen Stock, welchen man durch eine kleine Klappe in der Decke erreichte, war es aber wie ein kleines, entspanntes Paradies. Ein kleiner Ofen war der Mittelpunkt, um den sich alles drehte. Rundherum waren kleine Holzmöbel, ein großes Bett mit vielen Kissen, ein paar kleine Stühle, Kerzen, und an einer Wand eine kleine orientalisch verzierte Holz-Klapptür, durch die man nach draußen gelangen konnte. Fenster gab es nur ein klitzekleines in der Spitze. Die Wände war mit weißer Wolle & Daunendecken gedämmt, die wiederum von Holzlatten an Ort und stelle gehalten wurden. Weitere orientalische Verzierungen der Möbel, der Holzlook und der rustikale Ofen mit einigen kleinen Pflanzen darum, machten es zu einem wirklich entspannten Plätzchen. Strom? Roger! Wasser? Fehlanzeige! Das, was er zum täglichen Bedarf benötigte, holte er sich immer mal wieder zwischendurch aus der Nahegelegenen Wohnung seiner Freundin, wo er dann eben auch duschte. Eine bemerkenswerte Art zu Leben – Achja, er ist Architekt, wen wunderts.
Als sich dann gegen halb zwölf die Müdigkeit bei Fatih und mir bemerkbar machte, fuhren wir den fünf Kilometer langen Weg zurück zu seiner Wohnung. Immerhin ist Woody ja nun auch schon sechs Stunden alleine gewesen, sodass er sich sicherlich über einen kleinen Spaziergang vor seinem zweiten Schlafen gehen freuen würde. Fatih war ein hervorragender Guide! Es war ein phänomenaler Abend in Aarhus, den ich nie vergessen werde. Beim Zähneputzen und ins Bett gehen denke ich mir, dass ich bestimmt irgendwann nochmal wiederkommen werde…
Über die Steine, die uns während der nächsten Tage in den Weg gelegt wurden und wie wir es durch Hilfe von außen auf unkonventionelle und überraschende Weise geschafft haben weiterzukommen, werde ich in der nächsten Etappe berichten. Bleib gespannt!
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Ein Kommentar zu „Etappe 5: Aarhus – Die Stadt des Lächelns“